Liebe Freund:innen, Liebe Unterstützer:innen,
der Mai ist ein besonderer Monat der Erinnerung – er steht für den 10. Mai 1933, als auf dem Berliner Opernplatz Bücher verbrannt wurden. Diese Bilder gingen um die Welt – Berlin wurde zum Symbol.
Doch: Berlin war nicht allein.
Inzwischen sind über 165 Orte der Bücherverbrennung in ganz Deutschland dokumentiert. In Städten und Dörfern, auf Schulhöfen, Marktplätzen und Sportplätzen wurden Bücher ins Feuer geworfen – begleitet von Menschen, die zuschauten, zustimmten, schwiegen.
Erinnerung darf sich nicht auf Berlin konzentrieren. Sie muss vor Ort stattfinden – denn genau dort beginnt das Bewusstsein dafür, wie schnell Freiheit brüchig wird. Erinnerung beginnt dort, wo Menschen leben, lernen, fragen. Und dort, wo wir gemeinsam hinschauen und erzählen.
Woche der Meinungsfreiheit (3.–10. Mai)
In diesem Jahr steht die Aktionswoche unter dem Motto: „Streiten? Unbedingt!“
Eine starke Demokratie lebt vom Austausch, von Debatten – aber auch vom Zuhören. Gemeinsam mit vielen Partnern setzen wir ein Zeichen für Meinungsvielfalt und Debattenkultur. Wir beteiligen uns mit zahlreichen Veranstaltungen – unter anderem in Erlangen, Frankfurt und bei der Bundeszentrale für politische Bildung.
Mehr Infos zur Woche der Meinungsfreiheit findet ihr hier: woche-der-meinungsfreiheit.de/
Unsere Termine:
• Kirchheimbolanden Ausstellung 4.Mai – 27. Juni 2025 Museum Kirchhaimbolanden
• Emmendingen Ausstellung ab. 18.Mai 2025 mit Eröffnung am 18. Mai 15 Uhr ZfP Emmendingen
• Erlangen Ausstellung 6. – 12. Mai 2025 Schloßplatz mit Vortrag 16:30 am 6. Mai. Stadtbibliothek Erlangen
• Hof 10. Mai bis 6. Juni 2025 Eröffnung am 10. Mai 14:30 mit Vortrag
• Bundeszentrale für politische Bildung Bonn Austellung ab 8. Mai 2025 Vortrag 8. Mai 18.30 Uhr Medienzentrum
• Hamburg – Festival Hamburg liest die Elbe
◦ Ausstellung 5. Mai bis 5. Juni
◦ Vortrag und Lesung: Das Vaterland – Heinz Liepmans Exilroman 3. Juni 19:00
• Frankfurt – Ausstellung 4. Mai bis Ende Oktober – Initiative 9. November
MEMO-Studie zeigt: Erinnern ist kein Selbstläufer
Die aktuelle MEMO-Studie wirft einen kritischen Blick auf den Zustand der Erinnerungskultur in Deutschland.
Mit der Studienreihe „Multidimensionaler Erinnerungsmonitor“ (MEMO) untersucht das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) in Zusammenarbeit mit der Stiftung EVZ, wie sich das kritische Geschichtsbewusstsein in der Bevölkerung entwickelt.
Die Studie basiert auf einer repräsentativen Meinungsumfrage – und die Ergebnisse sind alarmierend:
• 54 % der Befragten bringen keinen Ort an ihrem Wohnort mit der NS-Zeit in Verbindung.
• Nur 42,8 % halten es für wichtig, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus lebendig zu halten.
• 38,1 % stimmen der Aussage zu, es sei „Zeit für einen Schlussstrich“. Besonders besorgniserregend: Erstmals findet diese Aussage in der MEMO-Reihe mehrheitlich Zustimmung.
Aber:
Es gibt auch eine andere, hoffnungsvolle Seite.
Viele vor allem jüngere Menschen möchten sich mehr für das Erinnern engagieren – ihnen fehlen jedoch oft Räume und Gelegenheiten.
Unsere Antwort: Sichtbar machen. Erinnern ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund sehen wir klar, wie wichtig unsere Arbeit ist:
Wir erinnern an die Orte der Bücherverbrennungen – nicht nur in Berlin, sondern überall in Deutschland.
Wir zeigen, dass Erinnerung mehr sein kann als Rückblick – nämlich Gespräch, Auseinandersetzung und Verantwortung.
Damit wir diese Arbeit fortsetzen und ausbauen können, brauchen wir euch:
• Werde Fördermitglied – mit einem regelmäßigen Beitrag hilfst du uns nachhaltig.
• Spende einmalig – jede Unterstützung hilft, Geschichte sichtbar zu machen.
Danke, dass ihr an unserer Seite seid.
Für die Erinnerung. Für die Demokratie. Für morgen.
Mit herzlichen Grüßen
Jan Schenck – Verbrannte Orte e.V.
IBAN: DE98 2585 0110 0230 5479 03
BIC: NOLADE21UEL
Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg